S. Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen
Ort : Glyptothek

Oper in der Glyptothek

34. Isny Opernfestival

Künstlerische Leitung: Hans-Christian Hauser

9. Juli 2022, 19:30 Uhr
bei Regenwetter Ersatztermin: 10. Juli 2022

Eintritt € 25,-
ermäßigt € 15,-

Vorverkauf in der Glyptothek


Inhalt

Gleißendes Sonnengold, eine unübersehbare Steppe mit bunten Feldblumen, ein Meer von Weizen, das der heiße Wind leicht bewegt, und die hoch über dem Reichtum des Sommers schwebende Lerche - das ist die Ukraine. Hier, nahe Donezk, wurde vor über hundert Jahren in einem Dorf mit dem klangvollen Namen Sonzowka Sergej Prokofjew geboren. Amerika vor Augen, bearbeitete Prokofjew – als er anno 1918 seiner Heimat den Rücken kehrte – ein Märchenstück von Carlo Gozzi, das 1761 unter dem Titel L‘Amore delle tre melarance erschienen war.

In Chicago begeisterte sich der Direktor der dortigen Oper für Prokofjews Kompositionsvorhaben. Nach der begeistert aufgenommenen Uraufführung, deren Inszenierung 1922 auch in New York gezeigt wurde, gelangte das Werk erstaunlich schnell aus der Neuen Welt in die alte. Bereits 1925 kam es in Köln zur deutschen Erstaufführung.

„Die Liebe zu den drei Orangen“ ist erfüllt von einem erfrischenden Volkshumor und stellt sich jeglicher Geschraubtheit, eingefahrener Routine und vorgetäuschter Tiefsinnigkeit auf der Bühne entschieden entgegen. Komisch sind die Hauptpersonen der Handlung: der majestätische, jedoch nicht humorlose König, der Spaßvogel Truffaldino, der aufgeblasene Zauberer Tschelio und eine riesengroße Köchin mit gewaltigem Suppenlöffel und rauh-heiserer Bassstimme. Im Laufe des Stückes wird leidenschaftlich ein Kampf zwischen zwei Welten ausgetragen. Die böse Fata Morgana mit ihrer Helfershelferin Smeraldina begünstigt den Minister Leander und die Prinzessin Clarice, die Böses im Schilde führen: sie möchten den Prinzen ermorden, um an den Thron zu kommen.

Drei Gruppen agieren ineinander verwoben: die Personen aus dem Märchen wie König Treff, der Prinz, Truffaldino, Prinzessin Clarice, Minister Leander. Dann die Zauberer und Hexen der Unterwelt, die die Karten mischen und das Schicksal der Menschen bestimmen, und schließlich die Vertreter der Theaterdirektion, die alle Vorgänge kommentieren. Das sind Tragiker, Lyriker, Komiker, Hohlköpfe und verschrobenen Käuze. Die kleinen Teufel warten mit einem „Höllentanz“ auf. Der junge Prinz zeigt sich zuerst recht schwächlich, fade und hypochondrisch. Aber nachdem er plötzlich durch Lachen geheilt ist, verliebt er sich unsterblich und stürzt sich wagemutig in das Abenteuer, sich in die Wüste aufzumachen und die drei Orangen zu suchen. Nachdem das Gute gesiegt hat, endet die Oper mit der Hochzeit des Prinzen mit Ninetta, die aus der Orange entstiegen war.

Prokofjews Musik mit schnellen Rhythmen, phantastischen und ironisierenden Elementen, vibrierender Spontaneität und Impulsivität atmet Fröhlichkeit und Lebensfreude. Der großartige Festmarsch ist in der ganzen Welt als Ohrwurm bekannt geworden.