05.07.2022 - 10.07.2022
& Herbst 2022 Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Video von Silvia Weidenbach & Jon Emmony
Was uns bis vor kurzem wie Science-Fiction vorkam, ist inzwischen real geworden. Technologie ermöglicht es, die Welt völlig neu zu sehen und zu erleben. Informationen werden über komplexe Algorithmen auf unsere Interessen abgestimmt. Mit dem Aufkommen von NFTs (Non-Fungible Tokens) verlagert sich das Eigentum an Kunstwerken losgelöst von traditionellen Systemen über die Blockchain in ein neues Reich der Anonymität. Künstliche Intelligenz (KI) ist all diesen Formen der Existenz gemeinsam.
Silvia Weidenbach und Jon Emmony fragen in INFINITE LOOP danach, wie KI ihre kreative Arbeit unterstützen kann und welche neuen Arten der Zusammenarbeit dabei entstehen. Konkret haben sie eine künstliche Intelligenz mit Bildern von historischen Fingerringen aus über 3.000 Jahren Menschheitsgeschichte gefüttert. Darunter sind Bilder von griechischen, römischen und etruskischen Schmuckstücken aus den Staatlichen Antikensammlungen München, Bilder von Objekten aus dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und der Sammlung Alice und Louis Koch im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich. Diese Ringbilder transportieren die Wünsche, Träume und Realitäten ihrer damaligen Schöpfer. Die KI lernt von diesen Schmuckstücken und untersucht auf ihre eigene Weise die Bedeutung von Materialität, Form und Merkmalen. Danach beginnt sie ihre eigene kreative Reise und entwirft für uns unendlich viele neue Ringe, die sich irgendwie vertraut und doch fern anfühlen.
Mit Hilfe von KI haben Weidenbach und Emmony einen neuen Ring in einer Videoarbeit visualisiert. Das Video ist im Rahmen der Sonderschau SCHMUCK der Internationalen Handwerksmesse München in den Staatlichen Antikensammlungen München von 5.-10.7.2022 zu sehen. Der Ring selbst wird im Herbst 2022 in der neuen Dauerausstellung „Handwerk. 1500–1900“ im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg vorgestellt.
Eine POSTKARTE zum Projekt können Sie sich →hier herunterladen!
INFINITE LOOP ist ein experimentelles Projekt der Schmuckkünstlerin Silvia Weidenbach (Glasgow) und des Künstlers Jon Emmony (London) in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München sowie dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.