Starke Frauen

Mythos und Geschichte der Antike berichten von zahlreichen Frauengestalten, die große Stärke zeigen. An erster Stelle sind da die Göttinnen zu nennen. Sie werden aber in der Ausstellung nicht behandelt, denn sie sind von Natur aus übermenschlich stark. Uns interessieren nur am Rande die zahlreichen Frauen der antiken Geschichte, die man im heutigen Sinne als "stark" bezeichnen könnte: Tatkräftige Königinnen, Dichterinnen, einflussreiche Ehefrauen oder Hetären. Denn deren Lebensläufe sind uns nur bruchstückhaft überliefert und kaum glaubwürdig nachzuzeichnen. Unsere "Starken Frauen" entstammen dem Mythos, nicht der historischen Realität. Sie zeichnen sich durch besondere, manchmal sogar wenig positive Eigenschaften oder durch ein für Frauen ungewöhnliches Leben aus. Der Mythos steigert die "Stärke" dieser Frauen oft ins Extreme und verdichtet deren Schicksal über das Individuelle hinaus ins Beispielhafte und zeitlos Gültige.

Inbegriff der "Starken Frauen" der Antike sind bis heute die Amazonen. Homer charakterisiert sie mit dem Beiwort "männergleich". Denn die Amazonen kämpften gerne, was sonst nur Männer taten. Und sie lebten ohne Männer. Diese wurden nur zur Vermehrung gebraucht. Damit waren die Amazonen für die Griechen gefährliche, barbarische Fremde.

Die Ausstellung zeigt über 110 Vasen mit Bildern zu diesem Thema. Darunter zahlreiche Leihgaben aus anderen Museen Europas. Neben den Vasen sind noch einige Terrakotta - und Bronzefiguren, dazu einige Marmorwerke und Münzen mit Darstellungen von starken Frauen zu sehen. Einige Abgüsse von den wenigen uns erhaltenen Statuen und Reliefs "Starker Frauen" bereichern die Ausstellung.