Das Symposion – nur Wein, Weib und Gesang?

31.03.2023 bis 29.10.2023

 Plakat Symposionausstellung, Umzeichnung eines Schalenbilds mit Zechern auf Klinen

Wein tranken die Männer der griechischen Antike meist in Gesellschaft. Es war ein religiöser Akt, die Wirkung des Dionysos am eigenen Leibe zu spüren. Die Macht des Gottes fürchtete man, denn er brachte den Menschen nicht nur das leichte, die Kommunikation fördernde Prickeln, sondern auch die Trunkenheit bis hin zum totalen Kontrollverlust – dem Wahnsinn. Den Wein servierte man deshalb mit Wasser verdünnt aus weiten Schalen, die ein nur sehr langsames Trinken erlaubten. So wollte man die Wirkung des Gottes steuern.

Das Symposion war auch ein gesellschaftlicher Akt. Die Teilnehmerzahl war eng begrenzt, denn die Räume griechischer Privathäuser waren nicht groß. Wen wollte man – wen musste man einladen, und wen beleidigen, weil man ihn übergangen hatte?

Für die musikalische Untermalung konnten Musikerinnen engagiert werden und auch Prostituierte wurden häufig bestellt. Die eigene Ehefrau beim Symposion dabeizuhaben, wäre keinem Griechen in den Sinn gekommen. Nicht selten eskalierte die Situation, weil der Alkohol – oder der Gott – die Oberhand gewonnen hatte. Laut lärmend zogen die Männer im Anschluss durch die Stadt und weckten die Nachbarschaft. Bilder von Frauen beim Weintrinken zeigen meist Hetären, die anwesenden Prostituierten.

Die Ausstellung im Pompejanum stellt unterschiedliche Aspekte des antiken Symposions vor: Kostbares Trinkgeschirr verdeutlicht die religiösen Handlungen, aber auch die gesellschaftlichen Vorgänge. Die ausgestellten Highlights aus der Vasensammlung der Staatlichen Antikensammlungen in München ermöglichen einen direkten Blick in die Antike, wenn auch meist durch eine männliche Brille.

Die Pressemitteilung finden Sie →hier.

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