Antike Meisterwerke griechischer Vasenkunst im Internationalen Keramik-Museum Weiden

Keramik des antiken Griechenland fasziniert uns auch heute noch durch ihre Formgebung, vor allem aber durch die figurenreiche Dekoration. So kommt es, dass die Gefäße nicht nur als Gerätschaften Informationen über das Leben im Altertum vermitteln, sondern durch ihre Bilder mythisches und alltägliches Leben vor uns ausbreiten.

Kindheit, Jugend und Alter der Menschen im alten Griechenland werden durch die Bilder lebendig und erfahrbar. Doch bilden die Vasen eben nicht nur die Alltagswelt ab. Die große Zahl an Darstellungen des Mythos ermöglicht uns einen Einblick in die Vorstellungswelt der Antike. Heroen kämpfen gegen Ungeheuer oder messen sich im trojanischen Krieg miteinander. Auch die Götter stellen griechische Vasenmaler auf ihren Gefäßen dar und verdeutlichen so die Gegenwart der Götter in ihrem Alltag.

Da ein großer Teil der Gefäße dem Trinken von Wein diente, verwundert es nicht, dass Dionysos, der Gott des Weines, des Rausches und der Ekstase immer wieder auf antikem Trinkgeschirr erscheint. Dem Mischen von Wasser und Wein, der in der Antike nur von Barbaren unverdünnt getrunken wurde, dienten große Kratere. Mit Kannen wurde der Wein dann in die flachen Schalen der Teilnehmer am Symposion ausgeschenkt.

Beim Symposion wurde aber nicht nur getrunken. Man rezitierte Gedichte oder sang Lieder zur Lyra, so entstand die Literaturgattung der Lyrik. Angeregt vom Wein diskutierte und philosophierte man, wie es uns zum Beispiel die Texte Platons überliefern. Das Symposion ist aber auch der Ort der Männergespräche von Krieg und Kampf. Ehefrauen waren hier nicht zugelassen, stattdessen sorgten Hetären für die Unterhaltung der Männer. Die Geschlechterrollen der Antike waren eng in ein soziales Gesamtsystem eingebunden. Möglichkeiten zum Ausbrechen gab es kaum.

Die griechischen Vasen vermitteln so durch ihre Darstellungen nicht nur ein anschauliches Lebensbild der antiken Welt, sie regen auch immer wieder zum Nachdenken über das Hier und Jetzt an. Sie sind deshalb auch ein idealer Einstieg für die Beschäftigung mit der Geschichte insgesamt. So können Schulklassen die sonst so ferne Geschichte der alten Griechen unmittelbar erleben und durch eigene Anschauung vertiefen.

Eine Auswahl aus den reichen Beständen der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München zeigt das breite Spektrum griechischer Keramik vom 8. bis zum 2. Jahrhundert vor Christus. Die technische und gestalterische Entwicklung der Vasen können anhand der ausgestellten Beispiele detailliert verfolgt werden.