Das Pompejanum Aschaffenburg

Am Hochufer des Mains in Aschaffenburg steht unweit des Schlosses Johannisburg ein Gebäude, das mit seiner mediterran anmutenden und auffälligen, aber dennoch schlichten Architektur aus der Umgebung heraussticht: Das Pompejanum ist der idealtypische Nachbau eines römischen Wohnhauses, wie wir es aus den antiken Vesuvstädten Pompeji und Herculaneum kennen.

Die Räume des Hauses lagern sich um ein zentrales Atrium, einen nach oben offenen (heute mit einem Glasdach versehenen) Innenhof. Neben Schlaf- und Speisezimmern finden sich im Erdgeschoss auch ein repräsentativer Empfangssaal, der Hausgarten, die Küche, ein Abort und zahlreiche Räume für das Personal, das in der Regel aus Sklaven bestand. Im Obergeschoss lagen die Wohn- und Schlafzimmer der Eigentümerfamilie.

Das Pompejanum wurde zwischen 1840 und 1851 nach dem Vorbild der Casa dei Dioscuri in Pompeji im Auftrag Ludwigs I. erbaut. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde es wiederhergestellt und 1994 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die hier dauerhaft gezeigten antiken Kunstwerke stammen zum größten Teil aus den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München, die das Pompejanum als Zweigmuseum mitbetreuen. Seit 2009 präsentieren Antikensammlungen und Glyptothek außerdem jährlich wechselnde Sonderausstellungen im Pompejanum.