Feldforschungen

Die Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München haben in der Vergangenheit archäologische Ausgrabungen auf der Insel Aigina (Griechenland) durchgeführt. Dabei wurde die Chronologie des dortigen Aphaiaheiligtums umfassend erforscht. Seit 2006 wird unter der Leitung des derzeitigen Museumsdirektors der Fundort Karačamirli (Aserbaidschan) untersucht.


Aigina

1811 entdeckte eine internationale Forschergruppe die Skulpturen des Aphaiatempels von Aigina. Im Jahr darauf konnte Martin von Wagner sie auf einer Auktion für Ludwig I. erwerben. Zwischen 1901 und 1907 unternahm der damalige Leiter der Glyptothek und Professor für Klassische Archäologie in München, Adolf Furtwängler, noch einmal Ausgrabungen im Aphaiaheiligtum. Dabei gelang es ihm, die Aufstellung der Giebelskulpturen grundsätzlich richtig zu rekonstruieren. Unter der Leitung von Dieter Ohly wurden die Arbeiten 1966 wieder aufgenommen. Nach dessen Tod 1979 setzten Ernst-Ludwig Schwandner und Martha Ohly die Ausgrabungen bis 1988 fort. Es wurden bedeutende Reste des früharchaischen Vorgängertempels entdeckt und die Architektur des spätarchaischen Baus konnte gesichert werden. Sämtliche Funde der Ausgrabungen des 20. Jahrhunderts befinden sich heute im kleinen Grabungsmuseum auf Aigina oder im Athener Nationalmuseum.


Karačamirli

Seit 2006 legt ein deutsch-aserbaidschanisches Team bei der Ortschaft Karačamirli Teile einer achaimenidischen Residenz frei. Die Kaukasusregion stand im 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. unter persischer Herrschaft. Der ausgedehnte Komplex bei Karačamirli war offensichtlich ein achaimenidisches Verwaltungszentrum. Der Palast auf dem Gurban Tepe ist die größte und prächtigste Anlage im Kaukasus aus der Antike. Es handelte sich wohl um den Sitz eines persischen Statthalters. Er war umgeben von einer Gartenanlage (Paradeisos), weiteren monumentalen Gebäuden der Fremdherrscher sowie einer dörflichen Siedlung der einheimischen Bevölkerung.

Einen Bericht zu den Ausgrabungen finden Sie → hier.