Wissenschaftliche Erforschung des Museumsinventars

Das Erforschen eines Sammlungsobjekts beginnt mit der Inventarisierung und dem Nachweis der Herkunft (Provenienz). Diesem Nachweis kommt aus wissenschaftlichen wie juristischen Gründen große Bedeutung zu. Durch die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt die Einordnung des Objekts in einen Kontext, wodurch die Aufnahme in eine thematische Präsentation ermöglicht wird.

Neben den Ausstellungskatalogen, die sich an ein breites Publikum wenden, erforschen Mitarbeiter der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek und externe Wissenschaftler die Sammlungsbestände. Diese Untersuchungen werden an Einzelobjekten und Denkmälergruppen durchgeführt oder behandeln thematisch zusammengehörige Objekte.

Forschungen der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek

Bd. 1: Raimund Wünsche – Matthias Steinhart (Hrsg.), Sammlung James Loeb. James Loeb (1867-1933) – Antikensammler, Mäzen und Philanthrop (2009)
Bd. 2: Raimund Wünsche – Matthias Steinhart (Hrsg.), Zauber in edlem Stein. Antike Gemmen – Die Stiftung Helmut Hansmann (2010)
Bd. 3: Raimund Wünsche – Matthias Steinhart (Hrsg.), Schmuck der Antike. Ausgewählte Werke der Staatlichen Antikensammlungen München (2010)
Bd. 4: F. Knauß (Hrsg.), Das schönste Kaufbare (2018)

Corpus Vasorum Antiquorum (CVA)

Die bemalte Feinkeramik in öffentlichen Sammlungen wird im Rahmen des 1920 begründeten internationalen Forschungsprojekts Corpus Vasorum Antiquorum (CVA) nach einheitlichen Kriterien erforscht und publiziert. Für das → CVA Deutschland ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München verantwortlich. Da solche Grundlagenforschung von einzelnen Sammlungen kaum noch geleistet werden kann, werden zumeist externe Bearbeiter bei der Akademie angestellt, während die Museen Restauratoren, Photographen und Zeichner zur Verfügung stellen. Für die weltweit einzigartige Vasensammlung der Staatlichen Antikensammlungen in München sind bislang 20 Bände und damit mehr als für jedes andere Museum in Deutschland erschienen.

Bestandskataloge

Weitere Denkmälergruppen (Skulpturen, Bronzen, Terrakotten und geschnittene Steine) sind in Publikationsreihen veröffentlicht, die vom Museum herausgegeben werden. Die Untersuchung der Bronzen der Staatlichen Antikensammlungen erfolgt mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Katalog der Skulpturen
Bd. 2: B. Vierneisel-Schlörb, Klassische Skulpturen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (1979)
Bd. 3: B. Vierneisel-Schlörb, Klassische Grabdenkmäler und Votivreliefs (1988)
Bd. 6: M. Fuchs, Römische Idealplastik (1992)
Bd. 7: M. Fuchs, Römische Reliefwerke (2002)

Katalog der Bronzen
Bd. 1: U. Höckmann, Die Bronzen aus dem Fürstengrab von Castel San Mariano bei Perugia (1982)
Bd. 2: S. Pfisterer-Haas, Die Bronzegefäße der Staatlichen Antikensammlungen München (2019)

Katalog der Terrakotten
Bd. 1: F. W. Hamdorf, Die figürlichen Terrakotten der Staatlichen Antikensammlungen München (2014)