Antike Porträts können dem Betrachter also beispielhaft wichtige Fragestellungen vor Augen führen, die vielleicht heute aktueller denn je sind. Denn es geht hier schließlich um die Darstellung von Personen des öffentlichen Lebens im Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Die wirklichkeitsnahe Darstellung menschlicher Gesichter zählt zu den großen Leistungen der antiken Bildhauerkunst. So erfuhr die Porträtkunst bei Griechen und Römern ihre erste große Blüte und fand zugleich bereits eine vollendete Form. In der Sonderausstellung der Münchner Glyptothek wird ihre Entstehung und gut 1000 Jahre währende Geschichte vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. beleuchtet. Das Rückgrat der Ausstellung bildet der reiche Schatz des Museums an qualitativ herausragenden antiken Marmorbildnissen. Hochkarätige Leihgaben aus großen archäologischen Sammlungen der Welt ebenso wie aus Privatbesitz ergänzen das durch die Meisterwerke der Glyptothek gezeichnete Panorama.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog:
F. Knauß − C. Gliwitzky (Hrsg.), Charakterköpfe. Griechen und Römer im Porträt (424 S. ca. 1000 Abb.), Hirmer Verlag; € 39,90 (im Museumsshop € 29,90)
Die schönste Fassade Münchens
Der Fassadenpreis der Stadt München 2023 geht an die Glyptothek.
Sie finden das Jahresprogramm 2024 →hier.