Geschichte − Das "Pompejanische Haus"

Begeistert von den Ausgrabungen in Pompeji ließ König Ludwig I. nach dem Vorbild des dortigen Hauses der Dioskuren das Pompejanum in den Jahren 1840–1851 durch den Münchner Architekten Friedrich von Gärtner errichten. Als einzigartiges Beispiel eines römischen Wohnhauses auf deutschem Boden gibt das Pompejanum ein anschauliches Bild vom Aussehen und den Lebensverhältnissen in einem römischen Stadthaus der frühen Kaiserzeit, wie wir es aus den Vesuvstädten am Golf von Neapel kennen.

Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten, die auch die Rekonstruktion der im 2. Weltkrieg weitgehend vernichteten Wandgemälde einschlossen, sind seit 1994 in dem Gebäude der Bayerischen Schlösserverwaltung römische Kunstwerke der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München ausgestellt. In den Repräsentationsräumen sind römische Porträtbildnisse, Statuen und dekorative Marmorwerke aufgestellt. In der Küche, den Wirtschafts- und Wohnräumen werden Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens gezeigt. Die Präsentation wird ergänzt durch eine ausführliche Dokumentation zur Geschichte Pompejis.

Im März 1995 begann die Restaurierung von fünf Räumen im Obergeschoss: der Loggia (Musikzimmer), der Pergula, der beiden Cubicula (Schlafzimmer) und der Cella (Kinderzimmer). Die Wandmalereien und die Farbfassungen der Kassettendecken wurden restauriert, rekonstruiert oder ergänzt. Seit Juli 2002 sind diese neuen Schauräume für die Besucher zugänglich. In der Loggia und der Pergula wurden mehrere Vitrinen aufgestellt mit Gegenständen des antiken Haushaltes vom Schreibstift bis zur bronzenen Hundemarke, vom Angelhaken bis zum Vorhängeschloss. Außerdem sind medizinisch-kosmetische Geräte, Schmuck, Kinderspielzeug und vieles mehr zu sehen.