Die Ausgrabungen bei Karačamirli begannen 2006 auf dem Ideal Tepe. Lesefunde von Glockenbasen in einem modernen Bewässerungskanal lenkten die Aufmerksamkeit auf eine 200 m östlich des Gurban Tepe gelegene, kaum merkliche Bodenerhebung, den Ideal Tepe.
Dort befand sich einst eine monumentale Toranlage (Propylon). Der Bau aus luftgetrockneten Lehmziegeln misst 22 m × 23 m. Nur noch die unteren drei Lehmziegellagen waren erhalten. Von Osten betrat man das Propylon durch eine Vorhalle mit zwei Säulenstellungen, durchschritt dann einen Viersäulensaal und gelangte anschließend durch eine weitere Portikus mit vier Säulen in den ummauerten Gartenbereich. Bei den Säulen handelt es sich durchweg um Glockenbasen. Im Südwesten befand sich ein Treppenhaus. Nördlich und südlich binden schmale Mauern in das Torgebäude ein, die die Gartenanlage und den Palast auf dem Gurban Tepe einfassten.
Der Grundriss findet eine exakte Entsprechung im „Tripylon“ auf der Palastterrasse von Persepolis, das während der Regierungszeit des Xerxes (486-465 v. Chr.) errichtet wurde.
Während jedoch das Torgebäude in Persepolis die Funktion hatte, die Besucher auf verschiedene Bereiche der Palastterrasse zu verteilen, betraten jene in Karačamirli nach Durchschreiten des Propylons eine Gartenanlage (Paradeisos) – vergleichbar der Situation in Pasargadai.
Einer Nachbesiedlungsphase des 4./3. Jhs. v. Chr. ließen sich keine weiteren baulichen Maßnahmen zuweisen. Feuerstellen und Keramik deuten darauf hin, dass das zu diesem Zeitpunkt bereits verfallende Gebäude bisweilen Bauern oder Hirten als provisorische Wohnstätte und Schutz vor Wetterunbilden gedient hat.